Vision
Panta Rhei
(πάντα ῥεῖ)
Alles fliesst und nichts bleibt, es gibt kein eigentliches Sein,
sondern nur ein ewiges Werden und Wandeln (Platon)
Die Akademie Aidenried strebt über berufsbegleitende Aus- und Weiterbildungen, selbsterfahrungsorientierte Seminare und Einzelbegleitung eine gesellschaftliche und kulturelle Veränderung im Umgang mit Tod, Trauer, Verlust und Krisen an. Ein besonderes gesellschaftliches Herzensanliegen ist es auch für Kinder und Jugendliche Angebote zu entwickeln, damit Tod und Trauer auch für die „jüngsten“ unserer Gesellschaft ein Raum geschaffen wird.
Die meisten Menschen sehnen sich nach einem zufriedenen und glücklichen Leben. Darüber hinaus gibt es auch viele Menschen deren Suche auch die Sinnerfülltheit und Spiritualität beinhaltet. Es ist unsere tiefste Überzeugung, dass das nur möglich ist, wenn wir das Leben wieder als das wahrnehmen und begreifen, was es wirklich ist. Ein ewiger Kreislauf von Werden und Vergehen, von Geburt und Tod. Die bewusste Wahrnehmung dieses unablässigen Wandels, ist eine wichtige Voraussetzung, um das Leben mit all seinen Übergängen, Brüchen und Krisen besser meistern zu können. Ein sehr wesentlicher Teil ist dabei auch, dass wir lernen offen und frei mit Tod, Trauer und Krisen umzugehen
Die von mir im Jahre 2007 gegründete Akademie ist Ausdruck meiner inneren Haltung, dass das nur möglich ist, wenn wir unsere Endlichkeit, unser Sterben und unseren Tod nicht verdrängen, sondern akzeptieren und als Teil unserer Existenz verstehen. Das Verständnis und Begreifen dieser Realität hat eine extrem lebensfördernde Wirkung auf den Menschen und ermöglicht so ein bewusstes, achtsames und präsentes Leben für sich selbst und andere.
Es ist uns eine Herzensangelegenheit, das Wissen von Werden und Vergehen, vom Geboren werden und vom Sterben in unsere Gesellschaft zu tragen. Wir möchten vielen Menschen die Möglichkeit und den Raum gewähren, sich auf einer fachlichen, persönlichen und spirituellen Ebene mit den Gesetzmäßigkeiten von Leben und Tod auseinanderzusetzen und somit die eigene Vergänglichkeit als Realität zu begreifen und daran zu reifen.
Unsere Vision ist, Tod, Trauer und Krisen als integralen und unvermeidlichen Teil des Lebens wieder in das Bewusstsein der Gesellschaft einzuladen. Durch die Auseinandersetzung mit diesen Themen möchten wir einen angemessenen Umgang mit diesen, für alle Menschen existentiellen Themen, wieder möglich machen. Unser Ziel ist es unseren Teil dafür zu leisten, dass diese essentiellen Themen aus der Tabuzone herausgeholt werden.
Unsere Orientierung ist realistisch, enthält jedoch zugleich auch die Vision einer Veränderung in unsere Gesellschaft zu größerer geistiger Gesundheit und Lebensfreude hin. Dazu gehört aus unserer Perspektive unabdingbar die Integration der natürlichen Realität des Todes. Dem Tod seinen Schrecken zu nehmen und ihm seine Würde, frei von banalem Pathos, wiederzugeben, ist unser Anliegen.
Leben und Tod gehören zusammen, denn Sterben bedeutet letztlich, die Geburt zu vollenden.
Mit herzlichen Grüßen aus Riegsee
Gudrun Huber