In der Mitte des Feuers stehen
Hab keine Angst vorm Dunkeln, das Licht ruht sich
dort aus. Im Herzen allen Dunkels,da ist das Licht zuhaus.
(Erik Blomberg)
Krisenintervention/Krisenbegleitung
Kompetentes und mitfühlendes Handeln in existentiellen Krisensituationen
Belastende Ereignisse wie eine Scheidung oder Trennung, eine Kündigung des Arbeitsplatzes oder des Lebensraumes, eine ernsthafte Erkrankung von einem selbst oder eines anderen, ein plötzlicher oder bevorstehender Tod von nahestehenden Angehörigen, sowie Betroffenen oder Zeugen von schweren Unfällen, Amokläufen, Terrorakten und gewaltvollen Übergriffen lösen bei den meisten Menschen eine Schockreaktion hervor und konfrontiert sie mit einer plötzlichen Veränderung ihres Lebens. In diesen Krisensituationen und dem traumatischen Erleben fühlen sich die meisten Menschen existenziell bedroht und empfinden diese als eine akute Krise und als eine Erschütterung ihres gesamten Glaubens – und Weltbildes. Aus psychologischer Sicht ist es absolut notwendig und wichtig, dass Menschen in solchen Ausnahmesituationen nicht allein gelassen werden dürfen, um schwere psychische Folgestörungen zu vermeiden.
Die Aufgabe einer Krisenintervention bzw. einer psychischen Notfallversorgung ist ein menschlicher Beistand in einer akuten Notfallsituation und der daraus resultierenden Belastungsreaktion. Durch eine adäquat durchgeführte Krisenintervention –auch durch Laien- können schwere psychische Folgeschäden wie eine posttraumatische Belastungsstörung verhindert werden.
Unsere westliche Welt hat sich in den letzten Jahren dramatisch verändert, auch durch Amokläufe, Terrorakte, Einbrüche und Gewalterfahrungen. Jederzeit können Menschen durch derartige Ereignisse in eine Situation geraten, wo eine Krisenintervention nötig ist. Wir haben eine sehr bedenkliche psychosoziale Lage in Deutschland. Burnout, Depressionen und Suizide nehmen stetig zu und Kliniken und Therapieplätze sind voll ausgelastet und es dauert Monate bis der Betroffene einen Therapieplatz bekommt. Das bedeutet Laienhelfer bzw. Krisenbegleiter benötigen weitaus mehr Fachkompetenz als bisher, da sie sozusagen als Überbrückungsfunktion, bis sich geeignete Therapieplätze finden, sehr hilfreich sein können. Erschwerend bis bedenklich kommt noch hinzu, dass es für Kinder und Jugendliche kaum Kriseninterventionsangebote gibt.
Darüber hinaus haben Betroffene, die einen schweren Verlust erfahren haben, oftmals einen langanhaltenden Schock. Sie sind durch den psychischen Schock gar nicht in der Lage in einen Trauerprozess zu kommen und dadurch zeigt auch eine zu früh begonnene Trauerbegleitung überhaupt keine Wirkung. In dieser Phase bedarf es ausschließlich einer Krisenintervention und Krisenbegleitung um Stabilität und Sicherheit zu vermitteln.
Diese Situation wird neue Herausforderungen an Menschen in beratenden, begleitenden, helfenden und psychosozialen Arbeitsfeldern herantragen. Von daher sollten auch Laienhelfer über Suizid, Trauma und Posttraumatische Belastungsstörungen Bescheid wissen,
In dieser Ausbildung wird den Teilnehmern durch Fachwissen und Selbsterfahrung der Umgang mit den Krisensituationen Verlust, Tod und Trauer vermittelt.
Schwerpunkte dieser Ausbildung bilden daher auch die Sensibilisierung der eigenen Wahrnehmung in Bezug auf Krisensituationen sowie eine professionelle Begleitung auf der physischen, psychischen, sozialen und spirituellen Ebene.
Nach Abschluss der 120-stündigen Ausbildung können die Krisenbegleiter kompetent, empathisch und sicher andere Menschen begleiten und unterstützen.
Die Teilnehmerzahl ist auf acht Personen begrenzt.
Schwerpunkt dieser Ausbildung
Sicherer und angemessener Umgang in Krisensituationen bei:
- Verlust des Arbeitsplatzes
- Verlust von Heimat /Besitz
- Verlust / Trennung / Scheidung des Lebens- bzw. Ehepartners
- Verlust der Gesundheit und schweren Erkrankungen
- Begegnung mit Sterben und Tod
- traumatischen Erfahrungen durch Amok, Terror, Gewalt
Inhalte der Ausbildung
- Theorie und Praxis der Basis-Krisenintervention (Akutversorgung bei oder nach einem traumatischen Erlebnis)
- Krisenbegleitung nach der Akutversorgung
- Non-direktive / emphatische Gesprächsführung
- Umgang mit Depression und suizidalen Gedanken
- Innere Voraussetzungen für eine gelingende Krisenintervention
- Eigener Umgang des Begleiters nach einer durchgeführten akut Krisenintervention
- Naturheilkundliche Unterstützungen in akuten Krisensituationen für Laien (Rescue Bachblüten- Arnica- etc).
- Notfallversorgung von Kindern und Jugendlichen bei oder nach einem traumatischen Erleben
- Wissenschaftlich fundierte psychologische Ansätze einer Krisenintervention
- Einführung Trauma und Posttraumatische Belastungsstörung
- Resilienz (psychische Widerstandskraft)
- Selbsterfahrungsorientierte Übungen zu Motivation, Kraftquellen, Grenzziehung, Selbstfürsorge, Verantwortung übernehmen, Achtsamkeit, Präsenz sowie eigenem Umgang mit traumatischen Erfahrungen und Verlusten
Leitung
Gudrun Huber
- Gründerin und Leiterin der Akademie Aidenried
- Gründerin und Initiatorin des Marienkäfer e.V.
- Fachreferentin für Krisenmanagement und Krisenintervention
- Ausbilderin für Sterbe-, Trauer- und Kindertrauerbegleitung
Ausbildungsstruktur
Zu jeder zertifizierten Ausbildung gehört die Teilnahme an einer kollegialen Fallbegleitung/Intervision und einer Selbstreflexion im Spiegel der Gruppe, die nach Abschluss der Ausbildung und gesammelter Erfahrungen zu absolvieren sind und bereits in der Ausbildungsgebühr enthalten sind. Wir empfehlen alle Module innerhalb von 24 Monaten zu absolvieren.
Eine Lehrgangsbescheinigung wird nach der Ausbildung per E-Mail versendet. Das Zertifikat wird erst nach Teilnahme an der Selbstreflexion im Spiegel der Gruppe und kollegialen Fallbegleitung ausgestellt.
Die kollegiale Fallbegleitung als auch die Selbstreflexion im Spiegel der Gruppe sind im Rahmen der Ausbildung als Gruppenstunden zu absolvieren.
Die Selbstreflexion im Spiegel der Gruppe bedarf das Mitbringen eines persönlichen Themas. Die kollegiale Fallbegleitung ist auch ohne Begleiterfahrung buchbar.
Gebühr
2.550,00 Euro
Die Gebühr beinhaltet alle Teile (Krisenintervention, Posttraumatische Belastungsstörung, Krisenintervention Kinder/Jugendliche, Krisenbegleitung, kollegiale Fallbegleitung und Selbstreflexion).
Eine Ratenzahlung ist auf Anfrage möglich.
Termine
Veranstaltungsland: Italien
Veranstaltungsort: Kloster Neustift, Stiftstr. 1, I-39040 Vahrn (Südtirol)
Block 1
15.05.2024 09.00 Uhr – 18.00 Uhr
16.05.2024 09.00 Uhr – 18.00 Uhr
17.05.2024 09.00 Uhr – 18.00 Uhr
18.05.2024 09.00 Uhr – 18.00 Uhr
Block 2
26.06.2024 09.00 Uhr – 18.00 Uhr
27.06.2024 09.00 Uhr – 18.00 Uhr
28.06.2024 09.00 Uhr – 18.00 Uhr
29.06.2024 09.00 Uhr – 18.00 Uhr
Block 3
18.09.2024 09.00 Uhr – 18.00 Uhr
19.09.2024 09.00 Uhr – 18.00 Uhr
20.09.2024 09.00 Uhr – 18.00 Uhr
21.09.2024 09.00 Uhr – 18.00 Uhr
Buchbar
KOMBIVERANSTALTUNG
in Riegsee
Block 1
PRÄSENZVERANSTALTUNG
12.03.2025 09.00 Uhr – 18.00 Uhr
13.03.2025 09.00 Uhr – 18.00 Uhr
14.03.2025 09.00 Uhr – 18.00 Uhr
15.03.2025 09.00 Uhr – 18.00 Uhr
Block 2
ONLINEVERANSTALTUNG
09.04.2025 09.00 Uhr – 18.00 Uhr
10.04.2025 09.00 Uhr – 18.00 Uhr
11.04.2025 09.00 Uhr – 18.00 Uhr
12.04.2025 09.00 Uhr – 18.00 Uhr
Block 3
PRÄSENZVERANSTALTUNG
25.06.2025 09.00 Uhr – 18.00 Uhr
26.06.2025 09.00 Uhr – 18.00 Uhr
27.06.2025 09.00 Uhr – 18.00 Uhr
28.06.2025 09.00 Uhr – 18.00 Uhr
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